Die Situation in den Indianerreservaten ist bekanntermaßen schwierig. Es fehlt meist an Arbeit. Viele Indianer leben von der Sozialhilfe und haben Probleme mit dem Alkohol. Heruntergekommene Häuser, Autowracks und weggeworfener Unrat spiegeln ihre prekären Lebensverhältnisse wieder. Die Straßen im Reservat sind ebenfalls nicht im besten Zustand, schon gar nicht die von mir so bevorzugten Nebenstrecken. Anfänglich noch geteert, wechseln sie recht bald zur reinen Erdpiste.
Tiefe Löcher, lose Steine und Sand erfordern meine volle Konzentration, um das mit 35 Kg Gepäck beladene Rad in Fahrt zu halten.
Riesige Staubfahnen kündigen es mir schon von Ferne an, wenn ein Auto oder Lastwagen sich nähert. Solche staubigen Begegnungen, bei denen meist auch Steine und Schotter durch die Luft fliegen, sind jedoch selten; und es vergeht so manche Stunde, in der ich völlig allein auf der Straße bin. |
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Wenige Meilen hinter Chinle beginnt der Canyon de Celly, ein heiliger Ort der Navajos.
1863 marschierte Kit Carson mit seinen Soldaten hier auf, um die Indianer unter Kontrolle zu bringen. Er führte einen erbarmungslosen Krieg gegen sie. Die Navajos gaben erst auf, nachdem Carson ihre Felder zerstört, die Vorräte vernichtet, Tausende ihrer Pfirsichbäume abgeschnitten und ihre Schafe abgeschlachtet hatte.
Vor den Navajos lebten Pueblo-Indianer in diesem Gebiet. Geschützt, in unzugänglichen Felsnischen hatten sie ihre Wohnungen errichtet. Die White House Ruins sind ein besonders schön erhaltenes Beispiel dafür. Ein Trail führt in gut einer Stunde vom Canyonrand zu den Ruinen hinunter. Will man weiter in den Canyon hinein, muß man sich einen indianischen Führer nehmen, denn der bewohnte und weitverzweigte Canyon darf von Touristen nicht allein betreten werden. |