Pow Wow, das ist ein wahrer Farbenrausch - viele der Sioux-Indianer, ob jung oder alt, haben prächtige Federkleidung angelegt. Zuerst tanzen alle zusammen, später in Gruppen oder allein. Zuletzt tanzt jeder für sich, oft im Kreis herum, nach einem bestimmten Rhythmus, der von einigen Sängern und Trommelspielern vorgegeben wird. Die Einzeltänzer werden am Ende von einer Jury bewertet und erhalten Preise für ihre Leistungen. Bis Mitternacht geht dieses Fest; dann wird es ruhig.
Am anderen Morgen kommt eine alte Indianerin zu meinem Zelt. Ihr Name ist One Feather. Nachdem sie mich ein bißchen ausgefragt hat, erzählt sie mir von sich und dem Leben im Reservat, vom Pow Wow und den heiligen Sonnentänzen, die meist im Familienkreis und wie ein Gebet abgehalten werden. Sie erzählt auch von der Schlacht am Little Big Horn, die ihre Großmutter als kleines Mädchen noch miterlebte. Auf diesen Sieg der Sioux über General Custer und sein Regiment ist die alte Frau heute noch sichtlich stolz. Mit einem kräftigen Handschlag verabschiedet sie sich schließlich und wünscht mir eine gute Weiterreise.
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Tief beeindruckt verlasse ich das Reservat der Oglala-Sioux und fahre in die Black Hills. Dort, in einer Wand des Mount Rushmore, sind ja die Köpfe von vier amerikanischen Präsidenten als riesiges steinernes Denkmal herausgemeißelt worden. Nicht weit davon entfernt lebt heute die Familie des zwischenzeitlich verstorbenen polnischen Bildhauers Ziolkowsky. Seit dem Jahre 1947 - also seit 45 Jahren! - arbeitet sie eine 170 m hohe Monumentalplastik aus dem harten Granit heraus. Hier soll das Crazy Horse-Monument entstehen, das den Kriegshäuptling der Oglala-Sioux auf einem Pferd sitzend darstellen wird...
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